Ausbildung Suchhundeteam bei Katastrophen
Die Ausbildung zum einsatzfähigen Verschüttetensuchhunde-Team dauert drei bis vier Jahre. Begonnen wird häufig bereits im Welpen- oder Junghundealter.
Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die Ausbildung. Detaillierte Auskünfte erhalten Sie bei den Verantwortlichen der Regionalgruppen.
Anforderungen Hunde
Hunde verschiedener Rassen und unterschiedlicher Grösse können zum Verschüttetensuchhund ausgebildet werden. Unabdingbare Anforderungen sind:
- Arbeitsfreude und unermüdlicher Arbeitswille
- Körperliche Beweglichkeit
- Mentale Belastbarkeit
- Sicher und freundlich im Kontakt mit fremden Menschen
- Gutes Sozialverhalten mit Hunden
Bis zum 10. Geburtstag gehen Verschüttetensuchhunde international in den Einsatz, bis zum 12. Geburtstag national. Nicht jedes Team kommt zu einem Ernstfalleinsatz. Bei der Verschüttetensuche zählt vor allem die Bereitschaft für Grosseinsätze.
Wenn ich mit 80 Jahren auf mein Leben zurückblicke, möchte ich sagen können, dass ich meine Zeit sinnvoll investiert habe.
Martina Mumenthaler mit Litchi
Anforderungen an Sie
Jede Hundeführerin und jeder Hundeführer, die sich mit ihrem Hund für die Ausbildung zum Verschüttetensuchhunde-Team interessieren, sollten sich bewusst sein, dass hinter dieser anspruchsvollen Aufgabe ein sehr grosser ideeller und zeitlicher Aufwand steckt. Bis zu 50 Trainings finden pro Jahr statt sowie Einsatzübungen und Aus- und Weiterbildungen in den technischen Fächern. Deshalb müssen Sie bereit sein, Ihrer Passion zur Verschüttetensuchhundeführerin oder -führer den grössten Teil der Freizeit zu opfern.
Sie lernen Menschen kennen, die sich wie Sie für Menschen in Not engagieren und machen wertvolle Erfahrungen. Die Ausbildung ist eine ausgesprochene gemeinschaftliche Angelegenheit: Kein Team kann die Einsatzfähigkeit erreichen ohne die unentwegte und tatkräftige Mithilfe der Kolleginnen und Kollegen während der Ausbildung.
- Sie arbeiten gerne mit Hunden und Menschen
- Sie haben eine gute körperliche Konstitution
- Sie sind einfühlsam und mental belastbar
- Sie sind es gewohnt, bei jedem Wetter draussen zu sein
- Sie haben ein hohes Verantwortungs- und Sicherheitsbewusstsein.
Die Schulung wird stufengerecht und zielorientiert gestaltet und die praktische Ausbildung wird durch die kontinuierliche Vermittlung von theoretischem Wissen ergänzt. Am Einsatztest sind Personen erst ab 18 Jahren zugelassen. Personen über 65 Jahre können nicht mehr mit der Rettungskette in Auslandeinsätze geschickt werden.
Einsatzfähige Hundeteams sind jederzeit für Einsätze abkömmlich. Sie benötigen deshalb vorgängig ein schriftliches Einverständnis ihrer Arbeitgeberin/ihres Arbeitsgebers.
Ausbildungsorte
Die Sucharbeit wird unter verschiedensten Bedingungen geübt, auf unterschiedlichem Gelände und Materialen. Ausser regionalen Zivilschutztrümmerpisten oder Übungsdörfern der Schweizer Armee werden Firmenareale (Baufirmen, Kieswerke etc.) oder Recyclinganlagen für Übungszwecke verwendet. Ab und zu werden uns Abbruchobjekte zur Verfügung gestellt. Dort kommt die Übungssituation der Realität sehr nah, da die Trümmerstruktur sowie das geruchliche Umfeld der Einsatzsituation am besten entsprechen. REDOG verfügt zudem über ein nationales Ausbildungszentrum in Ostermundigen (Bern), in dem spezielle Themen trainiert werden.
Kosten
Der Jahresbeitrag bei REDOG beträgt zwischen 50 und 150 Franken, je nach Regionalgruppe. Für die Kosten/Fahrkosten während der ganzen Ausbildung, sowie für die Kosten des benötigten Materials (Sicherheitsausrüstung, Apotheke, Kleider) kommen Sie selber auf.
Prüfungen
Die Ausbildung hat einen hohen Standard. Nach rund 3 bis 4 Jahren intensiver Ausbildung und dem erfolgreichen Absolvieren mehrerer Prüfungen und Eignungstests (Leistungskontrollen), wird ein Hundeteam zum zweitägigen gesamtschweizerischen Einsatztest zugelassen, der über dessen Einsatzfähigkeit entscheidet. Alle drei Jahre wird die Einsatzfähigkeit bestätigt. Zudem absolvieren die einsatzfähigen Teams jedes Jahr einen Eignungstest.